Der Heilige Georg
Der Heilige Georg lebte um das Jahr 300 n. Chr.. Er stammte aus Kappadozien (in der heutigen Türkei) und war Offizier im Heer des römischen Kaisers Diokletian. In der großen Christenverfolgung 304/305 lies der Kaiser Georg aufgrund seines Bekenntnisses zu Jesus Christus zu Tode foltern.
Der Heilige Georg wird als Kämpfer mit dem Drachen dargestellt. Der Legende nach soll er eine Jungfrau vor der grausamen Bestie in seinem berühmten Drachenkampf gerettet haben. Hinter dieser Legende versteckt sich eine Interpretation seines mutigen Kampfes gegen den Teufel.
Der Heilige Georg ist einer der beliebtesten Heiligenfiguren. Zahlreiche Kirchen sind nach ihm benannt. Sogar Staaten wie Georgien tragen seinen Namen. Besonders alte Kirchen tragen seinen Namen. Das hat einen besonderen Grund: In der Zeit der Christianisierung überdeckten die Christen gerne die Orte antik-heidnischen Kultes mit einer christlichen Neudeutung. So findet man Georgskirchen oft auf Überresten römischer Mars-Tempel (vgl. dazu Marienkirchen auf Minerva-Tempeln und Peterskirchen auf Jupiter-Tempeln). Der antik-heidnische Kriegsgott wird hier also abgelöst von einem Soldaten - einem mutigen Kämpfer. Deshalb findet man Georgskirche gerne bei römischen Kastellen (siehe auch das Kloster Weltenburg).
Das Zeichen des Heiligen Georg ist das rote Kreuz auf weißem Grund: Das Georgskreuz. Dieses ist übrigens auch das Zeichen Englands, das seit König Richard Löwenherz diesen großen Heiligen als seinen Landespatron verehrt.
Das Fest des heiligen Georg ist am 23. April.
St. Georg zu Augsburg dürfte auf den Überresten eines antiken Marstempels liegen, da der Statthalterpalast der Römer sich in unmittelbarer Nähe befand. Der Weihetag der Augsburger Georgskirche ist der 28. Oktober. Dies dürfte einen besonderen Grund haben: Am 28. Oktober im Jahre 312 fand die denkwürdige Schlacht an der Milvischen Brücke bei Rom statt, in der Kaiser Konstantin der Große unter dem Zeichen des Christusmonogramms den Sieg davontragen konnte. In der Folge wurde das bis dahin verfolgte Christentum erlaubt und sogar zur Staatsreligion des Römischen Reiches erhoben. Dem heiligen Georg wird seit alter Zeit die maßgeblich fürbittende Kraft zugeschrieben.